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Bergwerktauchen im Schieferbergwerk Nuttlar  (Okt.. 2013)

Manchmal braucht man im Leben einfach einmal etwas Veränderung. Das zumindest dachten wir uns, als wir auf die Idee kamen, uns einmal mit Höhlentauchen zu beschäftigen. Unser Interesse galt ja bislang immer vorrangig dem Wracktauchen, wobei auch Penetrationen tieferer Schiffe durchaus mit auf dem Programm standen. Leider gibt es in unserem Heimatbereich nicht wirklich viele  (unter Wasser), die hierzu wirklich von Interesse sein könnten. Lange Anfahrten sind somit obligatorisch. Aber es gibt eine Reihe netter Bergwerke, die betaucht und somit eine neue Herausforderung darstellen könnten.

Um letzteres festzustellen, fuhren wir am 27.10.2013 zum Schieferbergwerk Nuttlar um hier  zwei Tauchgänge zu unternehmen. Abgesprochen und geplant war, dass wir von einem Guide bei diesen Tauchgängen den Bergwergteil „Katze“ gezeigt bekommen würden. Um nicht zwischendurch auf noch die Flaschen füllen zu müssen - schließlich war der erste Tauchgang erste für 14.00 Uhr vorgesehen - nahm jeder von uns zwei große Doppelgeräte mit.

Pa270022aNach ausführlichem Briefing ging es dann wie geplant auch los. Der Einstieg erfolgt über den Ziehweg, über den die mit Schiefergestein gefüllten Loren schräg aus dem Berg gezogen wurden. Der Eingang zu diesem Stollen ist mit einem großen Container, durch den man hindurchgeht und in dem man sein Gerät auf einem langen Rödeltisch bequem anlegen und zwischen den Tauchgängen lagern kann, verschlossen. Während die ersten ca. 40m des Stollens entlang und über die noch vorhandenen Schienen begehbar sind, ist der darunter liegende Teil unter Wasser. Im Bereich der Einstiegstelle ist der Stollen sehr weiträumig, so dass sich hier ein regelrechter kleiner See befindet, der auch mit Höhlenfeeling betaucht werden kann, ohne dass man sich aber wirklich in einer Höhle ohne direkte Aufstiegsmöglichkeit befindet.

Das Schieferbergwerk „Nuttlar“ weist ein paar grundlegende Besonderheiten auf, die ein Betauchen teils interessant, teils sicher, teils aber auch etwas verwirrend machen.

Zum einen wurde die Grube seinerzeit „Hals über Kopf“ stillgelegt, die Pumpen abgeschaltet und das System sich selbst überlassen, so dass die unteren Sohlen voll Wasser liefen. Sie gesamte Ausrüstung verblieb in den Stollen, angefangen bei persönlichen Dingen der Arbeiter bis zu größerem Abbaugerät wie Loren, Presslufthämmern und Verladegeräten. Es gibt also an jeder Ecke etwas zu sehen. Ein gewisses Maß an Sicherheit erfährt die Grube aus der Tatsache, dass sich oberhalb der abgebauten Schieferflöze eine sehr stabile „Decke“ aus Massenkalk befindet, die eine Abstützung mit sonst oft genutzten Holzkonstruktionen überflüssig machte. An vielen Stellen fühlt man sich, als hätte man eine gegossene Betondecke über sich. Zunächst etwas verwirrend kann die Tatsache sein, dass das ganze Bergwerk eigentlich recht „schief hängt“, da die Schieferflöze im Bereich der Grube schräg verlaufen, wurde natürlich unter Tage alles an diesem Verlauf orientiert. Das bedeutet, dass nahezu alle Gänge mit Steigung/Gefälle verlaufen. Aber diese Neigung hat auch einen positiven Aspekt, da man sich hierdurch auch recht gut orientieren kann. Schließlich haben die Bergleute früher die vollen Loren nicht den Berg hoch zum Ausgang geschoben, sondern bergab zum Bremsweg, an dem Sie dann den Ziehweg hinauf zum Ausgang mit einer Winde hinaufgezogen wurden.

Pa270025aBeim ersten Tauchgang ging es zunächst den obligatorischen Ziehweg hinunter bis auf ca 14m Wassertiefe. Hier befindet sich die tiefste Stelle der ersten Unterwassersohle. In einer Spitzkehre nach rechts folgten wir der Guideline weiter in das Bergwerk hinein. Die Hauptwege des Bergwerks sind immer noch mit allerlei Versorgungsleitern und Schienen am Boden versehen. Die Höhe der Stollen variiert sehr stark, manchmal sind sie so niedrig, dass man nicht in ihnen hätte stehen können, manchmal sind sie enorm hoch. Da diverse Leitungen und andere Dinge oft quer in den Gängen verlaufen, verläuft die Guideline mal höher, mal tiefer im Gang. Eigentlich gibt es an jeder Stelle des Bergwerks neue und interessante Dinge zu entdecken. Man hat das Gefühl, dass eigentlich nur jemand den Stöpsel ziehen müsste, damit die Arbeit wieder aufgenommen werden könnte – nur wo ist befindet sich dieser Stöpsel?, und wer wollte hier wohl wieder die Spitzhacke schwingen? Wir tauchten bis ans Ende der Guideline hinein. Dort befindet sich eine große Abraumhalde, welche man sich als große Halle vorstellen kann. Nach kurzem Stopp traten wir dann den Rückweg an. Ein erster sehr gelungener Bergwerktauchgang bei dem viel mehr Eindrücke auf uns wirkten, als wir in der Lage waren in der kurzen Zeit zu verarbeiten.

Schon allein deswegen hatten wir ja auch einen zweiten Tauchgang an diesem Tag geplant. Dieser führte uns natürlich wieder den Ziehweg hinunter und danach wieder um die Spitzkehre. Kurz darauf bogen wir jedoch in einen anderen ausgeleinten Gang ab und folgten diesem wieder bis ans Ende zu einer weiteren Abraum-Halle. Sehr schön anzusehen sind die überall aufgestapelten Stein- wände, die die Bergleute damals mit den nicht verwendbaren Steinen angelegt haben. Ein einfaches Aufschütten hätte viel zu viele Hohlräume ergeben und Platz war unter Tage Mangelware, so dass man das Gestein aufwendig aufstapelte. Große Abraumbereiche wurden so im Nachhinein wieder ordentlich zugestapelt.

Zuletzt erkundeten wir noch einen nur über einen Jump (es muss eine Leinenverbindung von der Hauptleine zu einer erst im Gang beginnenden lokalen Leine gesetzt werden) erreichbaren Gang mit abschließender Abraumhalde, der direkt am Ende des Ziehweges beginnt und uns sogar unter die Ruhr führte. Besonderheit dieses Ganges war, dass wir irgendwann auf eine Stelle trafen, an der der Gang mit einer Wetterschutzwand  zugemauert war. Durch eine Tür hindurch gelangte man dann jedoch in die dahinter liegenden Bereiche und zur Abraumhalde.

Fazit unseres „Ausflugs“: Es hat richtig Spaß gemacht.

Unser besonderer Dank gilt Manuel von der betreibenden Basis, der uns sehr professionell durch das Bergwerk guidete. .

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