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Tec-Tour zum Steinbruchsee “Wildschütz” in Sachsen 2015

Im November stand für uns wieder einmal eine Tour zum Wildschütz-Steinbruch in Sachsen auf dem Programm. Da wir diesmal ausschließlich mit Kreiseln abtauchen wollten, konnte das große Gepäck in Form unseres Equipmentanhängers zu Hause bleiben. So ließen sich die 500km-Anfahrt erstmalig recht zügig bewerkstelligen. Ausgestattet mit jeweils 6 Dreiliterflaschen für jeden Rebreather, gefüllt mit Sauerstoff und Trimix, sowie zusätzlichen Tariergasflaschen und reichlich Atemkalk ging es auf die Reise. Mit dabei auch zwei Bonex-Scooter die wir vorrangig dazu verwenden wollten, die Tauchplätze auf der gegenüberliegenden Seite des Steinbruchsees einfacher zu erreichen.

Allein schon des ausgiebigen Frühstücks wegen :-) haben wir uns natürlich wieder direkt in der Pension der Tauchbasis am See einquartiert. Besser kann man die Tauchlogistik wohl kaum haben...

Einstieg400Unser erster Tauchgang sollte uns wie immer erst einmal nur in moderate Tiefe führen. Wir entscheiden uns für eine Seeumrundung in max. 20m Tiefe. So können wir erst einmal problemlos Infos über die Sichtweiten und Temperaturen im See sammeln. So schnappen wir uns die Scooter und machen uns auf den Weg, gemütlich cruisen wir an der Steilwand entlang und genießen "das Brummen der Motoren".

Der zweite Tauchgang unseres ersten Tages ging dann vom Einstieg in nördliche Richtung, hier sahen wir uns die Steilwand an, die an einigen Stellen unterhalb von 45m senkrecht weiter nach unten geht.

Da es weder am See noch im Ort Wildschütz eine Möglichkeit gibt, irgendwo Abendessen zu bekommen, suchten wir uns im Nachbarort eine Kneipe und bekamen dort noch auf den letzten Drücker ein paar Bratkartoffeln mit Spiegelei. Na ja, in Sachen „kulinarischem Genuss“ würden wir da sicherlich noch steigerungsfähig sein...

Am nächsten Tag stehen dann zwei Tauchgänge auf dem Programm.

Der erste sollte uns zum Aufzug und anschließend zum Kiosk und von dort noch weiter führen. Aber es kam anders als geplant. In ca. 45m TiefeAufzug400 verdrehe ich mir mein Head-Up-Display, das am Halter auf der Bajonett-Mutter meines BOVs befestigt ist. Da der Halter auch etwas aus der Führungsnut der Mutter gerutscht war, drückte ich ihn wieder auf diese zurück und drehte den Halter dabei wieder in die richtige Position. Alles wieder gut. - dachte ich. Aber plötzlich - beim Ausatmen schnell zunehmendes Wassergurgeln. Ich ahnte es zu diesem Zeitpunkt schon... und hatte eine Sekunde später die Gewissheit in Form meines Ausatemschlauchs in der Hand. Na super. Schön, dass es dich gibt, mein geliebtes Bailout... Was war passiert? Konstruktiv ist der HUD-Halter dahingehend nicht optimal konstruiert, dass man mit ihm den Sicherungsknopf des Bajonettverschlusses für den Loop unbeabsichtigt  hineindrücken und die Verbindung somit entsichern kann. Dies kann zwar nur passieren, wenn man sich (wie ich) blöd anstellt ;-) und das  HUD zusätzlich vorher verdreht wurde; aber genau das war bei mir ja geschehen. Während des unter Bailout durchgeführten Aufstiegs könnte ich dem Loop dann wieder zusammenfügen. Aber wie viel Wasser war eingedrungen? War mein Gerät bereits geflutet? Schließlich war der Loop ja komplett offen gewesen... Durch die nach unten gehaltene Position des offenen Schlauchendes war wenigstens keine große Menge Gas aus dem System ausgetreten - und somit hoffentlich auch nicht viel Wasser hineingeflossen. Also: ausprobieren - so gut es ging Wasser aus der Gegenlunge entfernen, dabei einmal Kopf etwas nach unten... und dann Wechsel auf den Kreisel - und vorsichtig atmen.  Es funktionierte besser als befürchtet. So konnte der Tauchgang mit den verbleibenden Dekozeiten wieder mit gluckerndem Kreisel beendet werden. Wäre doch schlimm, wenn man nicht stetig etwas dazulernen könnte...  (Zusatzinfo: Einige Zeit später stelle sich durch einen Vergleich heraus, dass mir der HUD-Halter in falsch zusammengebautem Zustand geliefert worden war. Der eigentliche Halter war auf der falschen Seite an die Halteklammer geschraubt worden. Somit stand der Halter auf der BOV-Seite der Klammer und nicht - wie es korrekt wäre - zur Schlauchseite hin. Dies was ursächlich für das Problem.)

Beim Öffnen des Kreisels waren dann zwei Schnapsgläschen Wasser im Behälter zu finden, den Rest hatte die Ausatemlunge als Wasserfalle aufgenommen. Somit: Restwasser raus, neuen Kalk rein und fertig.

Der zweite Tauchgang war dann auch wieder etwas Besonderes. Wir wollten die versunkene Dekostation unterhalb des Einstiegs suchen und finden. Diese hatte sich vor einiger Zeit losgerissen. Dabei war ein großer Felsblock, an dem die Station mit einem großen Bohranker befestigt und auf Tiefe gehalten wurde, aus der Felswand herausgerissen. Die Station war daraufhin an die Wasseroberfläche geschossen, dort umgekippt und vollgelaufen. Danach war sie dann im See versunken und sollte nun auf knapp 60m Tiefe am Ende der Steilwand zu finden sein… und da war sie dann auch. Etwas verbeult, verbogen und demoliert lag das gesamte System seelenruhig auf dem Grund des Sees. Auch die herausgerissene Befestigung, an der der Felsblock noch immer hing, war neben der Station zu sehen.

Am dritten Tag stand dann der taucherische Höhepunkt unseres Aufenthalts in Wildschütz an. Zunächst ging es mit den Scootern in moderater Tiefe um den See herum zum Abstiegspunkt des Blockhauses. Hier wurden die Scooter nach hinten gehangen.

Panorama700
Wenn alles nach Plan lief, würden wir sie für diesen Tauchgang wohl nicht mehr benötigen – schließlich wollten wir etwas sehen und nicht im Schnelldurchlauf durch den See pflügen…. Nun ging es zunächst einmal auf ca. 55m runter zum Blockhaus, einem schräg am Hang stehenden Rest einer aus Holz gezimmerten Bude. Von hier an führte uns unsere Route nun noch tiefer in den See hinein. Dabei hielten wir uns an der westl. Steilwand, so dass wir unweigerlich irgendwann auf das untere Pumpenhaus stoßen mussten. Leider war unterhalb von 65m die Sicht schlechter, so dass wir und oberhalb dieser Schicht hielten. VorPumpenhaus2An der Steigleitung des unteren Pumpenhauses angekommen, konnten wir das Haus dann unter uns erkennen, verzichteten aber daraus, in die milchige Wasserschicht einzutauchen. Stattdessen gingen wir bis auf ca. 47m hoch zu dem alten Weg, an dem etwas weiter südlich das obere Pumpenhaus zu finden ist. Auch dieses lag leider in einer großen Wolke Sediment (war hier heute schon jemand gewesen???). Ein kurzer Blick in das Gebäude, dann ging es weiter. Vom oberen Pumpenhaus wurde von Volker Buder einer neue Leine zum Kiosk, das sich ungefähr in gleicher Tiefe wie das Pumpenhaus befindet, gespannt. Dieser Leine folgten wir anschließend ein ganzes Stück. Der Weg, dem wir entlang tauchten, wurde breiter und bald schwebten wir vor der Tür des Kiosks vorbei. Leider war niemand zu Hause, wir hätten uns wohl besser vorher nach den Öffnungszeiten erkundigen sollen…

Also ging es hungrig weiter zum „Mittelpunkt der Erde“, an dem wir schon am Vortag gewesen waren. Diesmal entscheiden wir uns gegen einen Aufstieg am Fahrstuhl entlang, sondern folgten der Leine, die von der Säule zur Telefonzelle führt. Für unsere Deko nutzten wir den Rückweg entlang des Ufers bis zur Station am Einstieg. An der Station selbst wurden dann die 9, 6 und 3m-Stufen der Deko „abgehangen“.

Die Gesamttauchzeit von über 160 Minuten, wovon ein Großteil in einer Wassertemperatur von ca. 5 Grad stattfand, war für uns auch nur zu bewältigen, da während der Dekostops die Wassertemperatur in den oberflächennäheren Schichten um die 10 Grad betrug und wir unsere Heizwesten nutzen konnten sonst wäre ein solcher Tauchgang nicht gefahrlos möglich gewesen.

Für unsere erfolgreichen Tauchgänge folgte am Abend des dritten Tages dann die verdiente Belohnung! Wir fuhren nach Torgau und fielen dort über den Italiener in der Schloßstraße her und „erkämpften“ uns einen gerechten Ausgleich für die kulinarische Enthaltsamkeit der letzten Tage…

Am darauffolgenden Tag stand dann packen und unsere Rückfahrt auf dem Programm. Insgesamt eine wieder einmal sehr angenehme Tauchtour. Es ist immer wieder schön, bei Volker und Maria Buder (www.tsbuder.de) ein paar Tauchtage zu verbringen.

Die gezeigten historischen Bilder wurden uns mit freundlicher Genehmigung von Volker Buder, Inhaber der Tauchschule und –basis am Wildschützsteinbruch, zur Verfügung gestellt. 

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